Mestna Godba Metlika - Blaskapelle der Stadt Metlika Slowenien   

Seit mehr als 30 Jahren besteht zwischen der Blaskapelle Metlika und dem Musikverein Kleiningersheim eine rege, nicht nur musikalische Partnerschaft.

Hervorgegangen ist diese Verbindung durch unser langjähriges Mitglied Johann Kapuschin. Gut 2 Jahrzehnte war Johann Kapuschin unser Leuchtturm im Flügelhorn- und Trompetenregister. Wenn das Schiff noch so schlingerte und unterzugehen drohte, so erreichte man Dank Johann doch noch sicher das Ufer.

Abmarsch

Im Jahre 1972 regte Johann Kapuschin erstmals einen Besuch seiner Heimatstadt Metlika und seiner Blaskapelle an. Die Stadt Metlika liegt in Südslowenien direkt an der Grenze zu Kroatien. Bela Krajina (Weis-Krain) heißt dieser herrliche Landstrich in der Metlika liegt. Metlika ist heute ein überregional bedeutendes Wirtschaftszentrum und nach dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien Grenzbahnhof der Bahnlinie Novo-Mesto (Lubiljana) nach Karlovac (Zagreb).

Am 3. August 1972 war es dann soweit! Man wagte die damals noch recht abenteuerlich anmutende Reise ins ferne Metlika. Nach über 20 Stunden Fahrt kam man endlich an. In den knapp 2 Tagen, die in Metlika zu Verfügung standen wurde ein umfangreiches Programm geboten. Neben Besichtigungen einer Textilfabrik und des Heimatmuseums war eine Weinprobe in der Zentralkellerei von Metlika angesagt. Höhepunkt war natürlich die gemeinsame Musikprobe der beiden Blaskapellen und das Platzkonzert am nächsten Tag. Abschluss dieses Besuchs war das gemeinsame Mittagessen auf einem Bauernhof im Schatten einer riesigen Linde.

Es vergingen 3 Jahre bis wir unsere Freunde aus Metlika wieder sahen. Vom 4. bis zum 6. Juli 1975 waren sie zu Gast in Kleiningersheim und unterstützten uns musikalisch bei unserem damals noch stattfindenden alljährlichen Gartenfest.

Sommerfest

Beim Schlosskonzert des MVK am 3. Juni 1978 verabschiedete sich Johann Kapuschin von seinen Kleiningersheimern. Da seine älteste Tochter hier blieb, hat man ihn auch nicht ganz aus den Augen verloren. Und so kam es schon vor, daß sich Johann hie und da wenigsten Freitagabends zur Nachprobe sehen ließ. Er war es schließlich, der 1986 Metlika und Kleiningersheim abermals zusammenbrachte.

So war der Musikverein Kleiningersheim zu Pfingsten 1986 ein 2. Mal zu Gast in Metlika. Da man die lange Busfahrt vom 1. Besuch noch in Erinnerung hatte, probierte man es diesmal mit der Deutschen Bundesbahn. Am Freitagabend, den 16.5. ging es mit dem damals noch verkehrenden "Balkan-Express" ab Bietigheim los. Da man den ganzen Wagon gemietet hatte, war für die 50 Teilnehmer trotz Gepäck reichlich Platz vorhanden. Bei einem Zwischenhalt im Hauptbahnhof von München wurden kurzerhand die Instrumente ausgepackt und für zahlreichen Zuhörer aus dem Zug heraus ein kurzes Ständchen abgehalten. Nach einer recht angenehmen Fahrt, jedoch mit reichlich 2 Stunden Verspätung kam unser Zug in Ljubiljana an. Hier mußten wir mit Sack und Pack auf einen Bummelzug Richtung Karlovac umsteigen. Auch hier wurde wieder die Fahrtzeit von gut 3 Stunden mit Musik aufgelockert. Nachdem ein paar stimmgewaltige slowenische Frauen den Anfang mit einigen schönen Weisen machten, folgten wir mit Blasmusik aus dem Zylinder.

Unter der LindeDie Blaskapelle Metlika hatte mittlerweile schon 2 Züge umsonst begrüßt. Umso größer war dann natürlich die Freude, als beim 3. Zug endlich die lang erwarteten Gäste ausstiegen. So ging es mit Blasmusik vom Bahnhof ins Städtle bis vors Hotel.

 

Noch am gleichen Tag wurde die Weinkelter besichtigt und abends auf dem dort stattfindenden Weinfest zu Unterhaltung aufgespielt. Krönender Abschluss dieses langen Tages war dann der Empfang beim Bürgermeister von Metlika und die anschließende Weinprobe. Am Sonntagmorgen spielte der MVK zum Frühschoppen. Wie im Jahre 1972 fand unter der schon genannten Linde wieder ein gemeinsames Fest statt. Vor dem Verzehr der 3 Spanferkel wurde zuerst von einem slowenisch-deutschen Blechbläserensemble ein ordentlicher Choral geblasen. Anschließend wurde recht ausgelassen bis in die Nacht gefeiert. Plitvice Mit Hilfe des langjährigen Vorstandes der Mestna godba Metlika Vekoslav (Slavko) Pesek wurde ein Bus nach Kroatien gechartert. Hier konnten die weltberühmten Seen von Plitvice bestaunt werden. Am letzten Tag konnte jeder noch ein wenig das Städtchen Metlika erkunden. Mit Blasmusik zum Bahnhof, diesmal gespielt vom MVK, wurde dann Abends die Heimreise angetreten.Für eine weniger willkommene Abwechslung sorgte hier jedoch ein Brückenschaden, 1 Stunde vor unserem Umsteigebahnhof Ljubiljana. Der komplette Zug wurde kurzerhand in einen viel zu kleinen Bus umgeladen. Mit dem vielen Gepäck und den Instrumenten war dies kein einfaches Unternehmen. Hochverdichtet erreichten wir dennoch unseren Nachtzug. Nachdem wir unseren reservierten Wagen gegen widerrechtliche Benutzer verteidigt hatten, konnte man es sich endlich gemütlich machen. Gegen 13:30 Uhr trafen wir alle wieder heil in Bietigheim ein. Nur eine einzige Slibvovic-Flasche ging beim Umstieg in den Transver-Bus von Bietigheim nach Kleiningersheim zu Bruch!

Ein gutes Jahr später, vom 26. bis 29. Juni besuchte uns die Blaskapelle aus Metlika. Bei dem Empfang durch Bürgermeister Maier im Vereinsheim Schönblick wurden unsere Gäste (die meisten zumindest) zum ersten Mal mit schwäbischen Butterbrezeln konfrontiert. Erst nachdem einige Mutige diese Gebilde getestet hatten, fand man so richtigen Geschmack an den Dingern, so das zeitweise der Nachschub ausging. Am Samstagmittag fuhren wir mit unseren Gästen mit der "Berta-Epple" nach Besigheim. Hier wurde die historische Altstadt besichtigt.

Platzkonzert

Höhepunkt bei diesem Besuch war jedoch sicherlich das gemeinsame Fest am Abend im Schlossgarten. Am Sonntagmorgen spielte die Blaskapelle Metlika vor dem Rathaus in Kleiningersheim zum Platzkonzert. Gemeinsam wurde Abends noch zu Unterhaltung beim Fischerfest aufgespielt.

Anlaß zum nächsten Besuch unserer Freunde aus Metlika war dann das 1. Kleiningersheimer Dorffest im Jahr 1998. Da der MVK bei diesem Fest selbst mit bewirten mußte, übernahm die Mestna godba Metlika die musikalische Unterhaltung. Leider blieb bei diesem Besuch durch den Einsatz beim Dorffest viel zu wenig Zeit übrig, uns um unsere Gäste zu kümmern.

Bleder Burg

Im Jahr 2000 feierte die Mestna Godba Metlika ihr 150 jähriges Bestehen. Der geplante Auftritt vom MVK bei den Jubiläumsfeierlichkeiten kam leider nicht zustande.

Dafür klappte es endlich 1 Woche vor Pfingsten im Jahr 2004, 18 Jahre nach unserem letzten Besuch in Metlika. Vom 19. bis 24. Mai dauerte dieser Ausflug nach Slowenien. Ohne Stau ging es beinah zu schnell über die Alpen. Bei der 1. Raststätte hinter der Grenze zu Österreich traf man sich mit einer Abordnung aus Metlika. Unter der Leitung von Slavko und seinem Sohn Fränkie wurde als erstes Ausflugsziel das Städtchen Bled angesteuert. Hier wurde die einmalig schöne Landschaft bewundert und anschließend noch von der Burg hoch über dem See die sagenhafte Aussicht bewundert. Das Mittagessen wurde im Gasthof von „Slavko Avsenik“ eingenommen.

Nächstes Ziel war die Hauptstadt von Slowenien Ljubiljana. Hier konnte bei einer Stadtführung die sehr interessante Altstadt bewundert werden. Anschließend ging es mit der Gummieisenbahn auf den Burgberg von dem man die ganze Stadt aus der Vogelperspektive betrachten konnte. Nach weiteren 2 Stunden Busfahrt erreichten wir Metlika. Vor dem Hotel warteten schon unsere Freunde von der Blaskapelle.

Stadt

Der nächsten Tag begann mit einer Stadtführung durch das historische Stadtzentrum von Metlika. Hier war man gerade noch mächtig am Aufbau der vielen Weinstände und Festzelte. Sehenswert waren das Heimatmuseum sowie das neue Feuerwehrmuseum. Nach dem Mittagessen wurde die Kelter besichtigt und natürlich eine Weinprobe durchgeführt. Im Anschluß hatte man noch die Gelegenheit bei einem Fabrikverkauf das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern. Vor unserem 1. Auftritt auf dem größten Weinfest Slowenien’s wurde kurzerhand noch schnell mit dem Bus ein Vorort von Metlika aufgesucht. Hier fand man zu unserem Erstaunen 3 kleine Dorfkirchen, beinahe wie eine Reihenhaussiedlung nebeneinander. Der anschließende Auftritt war schnell überstanden und so hatte man noch ausreichend Zeit das reichhaltige Weinsortiment zu erproben.

Der folgende Tag begann sogleich mit einer ausgiebigen Wanderung, die unsere Metlikaner arrangiert haben. Nach gut 15 Minuten strammer Wanderung durch die steile Altstadt war der 1. Servicehalt erreicht. Dieser war direkt bei Slavko Peseks "kleinem" Weinberghäusle. Nach ordentlicher Stärkung und einer weiteren halben Stunde durch die schöne Karstlandschaft von Metlika war der Scheitelpunkt unserer Wanderung, eine Bergkapelle erreicht. Nach erneuter Stärkung war in einem nahegelegenen Weinberghaus eine Prüfung abzulegen. Hier mußte ein Spezialschloss geknackt werden. Unser "Schorsch" Engelhardt bestand diese mit Bravour. Nach einem weitern kurzen Fußmarsch war der Bauerhof von Janik, dem 1. Trompeter der Blaskapelle Metlika erreicht. Außer dem guten Wein und die slowenischen Spezialitäten konnte man die gute Aussicht auf Metlika geniessen.

Pause

Der Abend galt wieder dem Weinfest. Hier spielten diesmal unsere Freunde von Metlika auf. Während des Konzertes wurden dann auch offizell die Geschenke ausgetauscht. Am frühen Sonntagmorgen hieß es dann wieder Abschied nehmen von Metlika. Beeindruckt über die freundschaftlichen Begegnungen, der landschaftlich schönen Umgebung von Metlika aber auch den gewaltigen Fortschritt den dieses Land seit dem letzten Besuch vor 18 Jahren zurückgelegt hat, traten wir die Heimreise an.

Wir freuen uns auf die nächste Begegnung mit der Mestna godba Metlika.

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